Schädlingsbefall bei Orchideen loswerden – so sagst Du den Biestern den Kampf an!
Selbst bei bester Pflege, optimalem Standort, sowie perfekten Lichtverhältnissen kann es dazu kommen, dass deine Orchideen von kleinen Biestern (Schädlingen) befallen werden. Denn die Exoten sind nicht nur wunderschön, sondern gelten auch als ziemlich sensibel. Wir zeigen dir hier, wie du einen Schädlingsbefall erkennst und ihn am besten behandeln kannst.
Welche Anzeichen deuten auf einen Schädlingsbefall hin?
Diese Arten von Schädlingen gibt es
Spinnmilben
Spinnmilben sind weit verbreitete Biester, welche deiner Orchidee schaden können. Sie sind mit ihren 0,3 bis 0,5 mm recht klein und fühlen sich meist an der Blattunterseite am wohlsten. An einem trockenen Standort mit Zugluft wirst du sie am ehesten finden. Sie vermehren sich rasend schnell und sind sehr beweglich. Du erkennst sie an einem silbrigen Glanz deiner Blätter. Die Milben saugen die Zellen aus, sie trocknen ein, daher kommt der silbrige Glanz. Tipp: Du kannst einfach mit einem Papiertuch über die Blätter wischen – am besten unten und oben. Wenn du schließlich rote oder grüne kleine Punkte vorfindest, kannst du von Spinnmilben ausgehen. Du kannst bei einem solchen Befall am besten beginnen, deine Pflanze direkt zu isolieren und ihr eine Dusche geben. Danach stülpst du für ca. drei Tage eine Plastiktüte über sie und verschließt alles gut, damit sich die Luftfeuchtigkeit erhöht. Dieses Prozedere tötet die Plagegeister am effizientesten ab.
Schildlaus
Diese Art Schädling ist nur schwer richtig zu bekämpfen. Schildläuse werden immer von anderen Pflanzen übertragen, sie fliegen nicht von außen zu. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft der Orchidee. Sie sind stets an frischen Blütenstängeln zu finden, halten sich aber auch an den Blattunter- und Oberseiten auf. Diese Art wird ca. 0,5 bis 5 mm groß, die ausgewachsenen Tiere haben ein Schild, mit dem sie sich schützen, sie bewegen sich nicht mehr. Die jungen Tiere jedoch, bewegen sich recht schnell. Die Läuse sondern ein klebriges Sekret ab, dass auf die unteren Blätter fällt und zuerst ölig aussieht. Später siedelt sich hier ein Rußtaupilz an. Du kannst die Schildläuse mit einem leicht feuchten Tuch entfernen, um den gröbsten Befall direkt zu bekämpfen. Zudem kannst du deine Orchideen mit Teebaumöl, sowie einem Wattebausch behandeln und dies auf die betroffenen Stellen auftragen. Probiere diese Prozedur allerdings erst an einer Stelle aus, denn einige Orchideen reagieren auf Teebaumöl mit Blattabwurf. Andernfalls fertigst du dir selbst eine Emulsion aus einem Liter Wasser und zwei EL Olivenöl, sowie einem Spritzer Spülmittel an.
Blattlaus
Ein Blattlausbefall erkennst du daran, dass die Blätter deiner Orchideen sich zusammenrollen, klebrig werden und eventuell sogar verkümmern. Zudem kann es auch sein, dass deine Orchidee die Knospen ungeöffnet abwirft. Die kleinen Schädlinge können bis zu fünf Millimeter groß werden und haben eine grüne oder eine rötlich-braune bis braun-schwarze Farbe. Sie befinden sich oft in Kolonien an den Blattunterseiten, als auch an den Stielen und Trieben. Nachdem du den Tierchen auch hier wieder mit einem starken Wasserstrahl den Kampf ansagst, kannst du danach die befallenen Blätter mit einem Taschentuch und dem Zeigefinger und Daumen abstreifen. Andernfalls könntest du eine so genannte Brennnesselbrühe zubereiten. Hierzu nimmst du zwei Hände voll Brennnessel, legst sie in einen Eimer und übergießt sie mit zwei Liter kaltem Wasser. Lasse den Sud zwölf Stunden ziehen und fülle alles in eine Sprühflasche um. Im Anschluss besprühst du deine Orchideen eine Woche lang jeden Tag tropfnass.
Woll - und Schmierlaus
Die Woll- und Schmierläuse werden bis zu 5 Millimeter groß und haben eine ovale Körperform. Sie lassen sich außerdem sehr gut, an den weißen Gespinsten oder ‚Wollfäden‘, welche sie mit sich herumtragen, erkennen. Wollläuse sind sehr aktiv, sie saugen den Saft der Orchideen, meistens an den jungen Trieben und Blättern aus. Wenn dein Exot an so einem Befall leidet, kannst du dies meist an den verklebten und verwelkten Blättern deiner Orchidee feststellen. Zudem kann es vorkommen, dass die Blätter abfallen und braune Flecken darauf entstehen. Da die Tiere sich auch auf Stellflächen und Fensterbänken verstecken, solltest du die gesamte Umgebung sauber abwischen und falls vorhanden die Gardinen einmal waschen. Durch dieses Vorgehen bekommst du den Schädling am besten unter Kontrolle. Du kannst die kleinen Tierchen, die an deiner Orchidee saugen, unter anderem mit einer Seifenlauge richtig bekämpfen. Hierfür benötigst du zwei Esslöffel Schmierseife (bitte ohne Zusätze) und vermengst diese mit einem Liter Wasser. Danach solltest du deine Pflanze bitte alle zwei Tage, eine Woche lang damit einsprühen. Isoliere sie dabei von den anderen.
Vandeen-Thrips
Der Vandeen-Thrips ist ein neuer Schädling, der die Zellen der Blütenblätter aussaugt, worauf diese dann stark verkrüppeln und unansehnlich werden. Er wurde – wie der Name sagt – in den letzten Jahren mit Vandeen aus Asien importiert und befällt hierzulande alle möglichen Orchideenblüten. Er ist sehr klein, wird nur ca. 1-2 mm groß, er ist schmal und lang, dunkel gefärbt und sehr beweglich. Wenn also die Blüten deiner Orchidee stark verkrüppeln und sich an den Blütenrändern verformen, dann solltest du die Pflanze isolieren, und die Blütenstiele abschneiden. So kannst du bereits einen großen Teil der Schädlinge loswerden. Die Thripse sind mit gängigen Pflanzenschutzmitteln gegen Blasenfüße gut zu behandeln. Bei der Wahl des Mittels solltest du dich im Gartencenter oder Baumarkt vorher unbedingt fachlich beraten lassen.
Unser Fazit und Tipp an euch:
Wenn du deine Orchideen gut und regelmäßig pflegst, solltest du diese stets nach den oben genannten Merkmalen untersuchen. Auf diese Weise kannst du Schädlinge frühzeitig erkennen und im Idealfall größere Schäden vermeiden. Alles zur richtigen Pflege von verschiedenen Orchideen-Gattungen findest du in unserem Ratgeber "Orchideen richtig pflegen".